Linesøya 2008

Unsere„altgediente“ Truppe, leider auch diesmal ohne Heiko, ging 2008 wieder ins "gelobte Land".
Dieses Jahr (02.05.08 bis 09.05.08) war Linesøya unser Ziel.
Die Vorfreude war wie immer riesig, die Seekarte versprach uns sehr interesssante Plätze.
Davor stand aber auch dieses Mal erst die Anfahrt. Wir quetschten uns wieder in meinen Focus und hängten einen
Hänger an. Dieses Jahr hatte ich mir aber breitete Halterungen für die Dachbox besorgt und so war alles im Lot
und sicher ging es gen Norden. Wir wählten wieder die "Mammutfahrvariante" Rostock-Gedser, Helsingborg , E6 und immer
gradeaus, am Bäcker links. Da ich während der Fahrt fast kein Auge zu bekomme, ist das für mich ein Höllentrip.
Da müssen wir nächstes Jahr etwas anders machen, leider ist Kiel-Oslo auch nur noch für die Hinfahrt eine Alternative,
für die Rückfahrt sind die Abfahrtszeiten einfach zu früh.
Vor allem was macht man die Zeit auf der Fähre ? Man ist auch erst abends vor Ort, also doch keine wirkliche Alternative.
Wahrscheinlicher ist, das wir eine Zwischenübernachtung einschieben oder vielleicht pumpe ich mir auch das
Wohnmobil von meinem Nachbarn. Die ersten 3 Bilder kann ich gleich von 2007 noch lassen, sah fast alles genau so aus.
Einzig der Bierrvorrat wurde, nachdem wir ja letztes Jahr so viel Glück bei der Kontrolle hatten, doch ein wenig kleiner
dimensioniert.
  

Freitag

Nach dem Übersetzen über den Trondheimsfjord haben wir in der ersten größeren Ortschaft nach einem Supermarkt
Ausschau gehalten. Die Jungens wollten ihren Biervorrat auffüllen, haben wir dann auch gemacht, stattliche
16,90 KR für die 0,33 Flasche. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ich muss nicht extra erwähnen, das wir natürlich dieses Jahr
überhaupt nicht kontrolliert wurden.
Ankunft in Kirkholmen, ein wenig zu spät und zu früh, mussten jetzt fast 2 Stunden auf die nächste Fähre warten.
Super Wetter, 12 Grad Sonnenschein, eine leichte Brise. Die Zeit zum Schauen genutzt, wusste gar nicht, das man so weit südlich
auch Fisch trocknet. Auf der Insel angekommen, erst mal verfahren, dann das Haus gefunden. Vermieter bot uns sein neues Apartment an.
Sein eigentliches Haus hat der letzte Sturm demoliert, wie auch seine Autos und einiges anderes.
Da kam ein kleiner Steinschlag vom Berg hinterm Haus runter.


  

Apartment ist zwar neu, aber lustig. Marke Eigenbau, bei jedem Tritt vibriert das Haus,
der Balkon wird von Gurten gehalten. Wir sind aber todesmutig und nehmens mit Humor.
Er hält uns aus, wir sind ja auch zarte Rehe. Boote sind gut , Steg und Filetiertisch super.
Eine halbe Stunde später war auch das Haus fertig geputzt und wir konnten unsere Wagenladung ins Haus verlagern.
Stellten dabei fest, das die Plane vom Hänger undicht war. Es ist einiges nass geworden, es hat ja auch
durch ganz Schweden geschüttet wie aus Eimern. Naja, trocknet wieder. Draussen sind jetzt 14 Grad und Ententeich.


  

Eigentlich müssten wir noch raus fahren, aber wir haben keinen Schneid mehr. Erst mal unsere Ruten zusammen
gebaut und alles Equipment vorbereitet. Ich bin aber heiss und ziehe mal vom Ufer los. Der Vermieter zeigt mir
eine Stelle, aber bei Ebbe brachte das nur einen verlorenen Pilker. Bei dem Super Wetter haben wir unseren
Grilltag gleich auf heute festgelegt. Nach dem Essen noch einen kleinen Abendspaziergang und
dann haben wir uns den Karten hingegeben. Bei der Ankunft sagte der Vermieter "very silent here" , am Abend
gab es dann schon mal eine Kostprobe. Er gewann dem Meer Sand zum Bauen ab, das heisst sein Bagger und Traktor
waren einige Zeit in Bewegung. Die richtige "Stille" sollte dann aber erst ab Montag losgehen.

Samstag

Heute geht es los, haben uns zu 9 mit dem Vermieter verabredet, er bringt uns raus und zeigt uns eine Stelle und
die Ausfahrt aus der Bucht. Ist ein 20m Punkt kurz vor Ende der Schären, hatte ihn schon vorab auf meinem Radar.
Beim ersten Umsetzen der erste Schreck, haben wieder beim Einweisen nicht aufgepasst. Man konnte auch per Zündschlüssel
den Shock einschalten, das haben wir immer getan. Motor versoffen und irgendwann hat die Batterie gesagt Empty .
Da haben wir uns erst mal vom anderen Boot ziehen lassen um nicht abzutreiben und ich habe ein wenig umgebaut, hatte meine
40A Gelbatterie für unsere beiden Elektrorollen dabei. Mit der haben wir es auch geschafft, den Motor wieder zu starten.
Mit Fisch war aber nicht viel, wir hatten einen Dorsch ,Pollack und Lumb&Leng . Ich fing den einzigen Seelachs der ganzen Woche.
Es war super Wetter, 1-2 m Wind eigentlich alles ideal . Aber richtig Fisch Fehlanzeige, nur kleine Einzelkämpfer.
War aber trotzdem geil, endlich wieder aufm Teich rumzudümpeln und diese wunderbare Weite zu geniessen.


  
Sonntag
Heute absoluter Ententeich, kein Wind und Sonne satt, immer noch ein wenig frisch bei 9°C.
Wir fuhren wie immer in Ruhe nach einem ausgiebigem Frühstück. Vermieter sagte uns , er kommt um 12 mal raus
und zeigt uns ein paar Stellen.Wir sind daweile ein paar vielversprechende Punkte angefahren, war aber nicht viel los.
Ralf und Jörg sind dann getrennter Wege gegangen. Irgendwann mal kam auch der Vermieter raus. Wir waren zwar
in seiner Nähe, sind aber nicht an ihm dran geblieben.
Er zog mit seiner Juksa seiner Wege und hatte abends einige ganz gute Seelachse in der Kiste. Ralf und Jörg haben eine
Lumb&Lengwiese gefunden, Sebastian und ich sind am Nachmittag auch dazu gestossen und haben noch ein paar ab bekommen.
Wenigstens was, der Vermieter teilte auch seine Seelachse noch unter uns auf und wir hatten ordentlich zu filetieren.
Nach dem wie immer opulenten Abendmahl sind wir noch 2 Stunden in die Bucht raus und haben mit kleinem Pilker versucht,
ein paar Fische auf die Bretter zu schicken. Einen kleinen Dorsch konnte ich überlisten, das wars. Der Abend klang mit diversen
Alkoholikas und Doppelkopf aus.
  
Montag
Wieder feinstes Wetter, also raus. Habe mit Sebastian wieder ein wenig rumgesucht und experimentiert. Die großen Geschütze
aufgefahren, ganzer Hering am Grundsystem. Für die anwesenden Herrschaften waren die Köder wohl zu gross.
Ralf und Jörg tummelten sich wieder auf der L&L Wiese, wir sind ab Mittag dazu gestossen. Abends am Steg, völlig geschafft
vom "elektrisch kurbeln", stand da schon eine Kiste voll Pollacks. Vermieter war wohl auch draussen und hat eine Stelle gefunden.
Wir haben ihn leider nicht gesehen ud wussten nicht wo. Da waren gute Brocken dabei, einer hatte bestimmt 15 Pfund, wir
durften sie wieder verarbeiten. Abends nach dem filetieren wurde uns dann die "Stille" bewusst. Wir lernten wie man in Norwegen
Strassen baut. Haben schon auf dem Wasser so ein Grummeln gehört. Jetzt wussten wir, was es war. Die sprengten sich eine
Strasse aus dem Fels und noch eine Grube für den Abwassertank. Ringsum standen schon einge Wochenendhäuser, es sollten
noch mehr werden. Die Brücke zur Insel ist ja auch schon in Arbeit. Den Rest der Woche konnten wir der Strassenentstehung zusehen
und hören.Mit dem Abraum wurde auch gleich die Mole verlängert.
Die Jungens arbeiteten von 07:00 bis 21:00 - very silent-


  
Dienstag
Heute war es ein wenig kabbelisch, Wind so um 6-7m/s und Dunst.Wir blieben erst mal drin, es wurde aber nicht besser.
Ralf, Sebastian und ich waren heiss, also starteten wir trotzdem einen Versuch. Es ist doch immer wieder herrlich,
wenn dir das Salzwasser dein Gesicht wäscht. Vor den Schären war eine ganz schöne Welle, da drehten wir doch lieber wieder um.
Innerhalb der Bucht probierten wir es mal auf 120m, aber selbst hier hatten wir 2,5 bis 3 km/h Drift. Dat is et och nicht.
Im Flachwasser noch ein wenig geblinkert, hilft nicht. Abbruch , rein - den Rest des Tages schröpften wir unsere Biervorräte,
kloppten Karten und lauschten den Sprengungen.

Mittwoch
Wind so 4m/s , dat jeht. Es ist Tiefflugtag. Für mich als Kampffliegerfan die richtige Einstimmung auf die bevorstehende ILA.
Einer scheint das zu wissen und donnert so in 50m Höhe zwischen unseren Booten durch. Wir winken und er grüßt
mit den Tragflächen zurück. Wir sind in der Nähe des 20m Punktes vom ersten Tag. Hier soll auch Kollege Heilbutt sein
Unwesen treiben. In der Vorwoche haben die Jungs wohl ein 7,5 kg Exemplar erbeutet. Nach einer guten Stunde war bisher
nur ein kleiner Leng in der Kiste. Ralf und Jörg fuhren rein, Ralf ist seekrank geworden, die extra georderten Kaugummis
halfen wohl diesmal auch nicht. Wir probierten noch eine Weile, bei einem weiteren Driftansatz kam dann ein ordentlicher Zupacker.
Nach dem Anschlag kein Raumgewinn, aber ein kräftiges Nicken in der Rute. Sollte das der ersehnte erste Heilbutt sein?
Das Gefühl sagte ja - aber das Echolot sagte plötzlich 10m, da machte es auch schon peng und die Hauptschnur war durch.
Aus der Traum vom Heilbutt, auch sonst wollte nichts mehr beissen.Der Wind frischt auch auf, die Suppe zog sich immer mehr zu,
also Feierabend und rein. Unseren einen Fisch filetiert und schluss. Ralf will heute seine Fleischpfanne machen, die köchelt
3,5 Stunden. Den Nachmittag mit Karten zu vertrödeln habe ich auch keinen Bock. Also die Wanderschuhe an und ran an Berg.
Bis zur Hälfte steige ich hoch, dann ist man schon im Dunst und kann das "Erdgeschoss" nicht mehr sehen. Schade, keine gutes Wetter
für einen Rundblick, aber ich habe mich wenigstens bewegt. Abends dann lecker Fleischpfanne, ob der Knoblauchgeruch jemals
wieder aus der Hütte raus geht?
Unsere alljährliche Zigarre rauchten wir dieses Mal nach dem Essen draussen bei Ebbe auf der Hafenumrandung und verbanden
dies mit einem Ebbe-Spaziergang quer über die Bucht. Ralf sagte heute noch, das wir früher ohne Internet, früh aufgestanden sind
und nach dem Wetter geschaut haben. Ich nehme ihn beim Wort und stelle meinen Wecker auf 5 Uhr .

  
  
Donnerstag
5 Uhr klingelingeling, ich hoch, raus auf den Balkon - Wetter war noch besser als es der Wetterbericht versprochen hatte.
Nach der Morgenpflege machte ich Frühstück und um 06:00 ist ganz unabsichtlich der Rauchmelder in der Küche losgegangen.
Wo doch nun alle schon mal wach waren und das Frühstück fertig, konnten wir unseren letzten Angeltag auch ein wenig
früher angehen. Wir fuhren wieder in die Nähe der L&L Wiese und fingen ein paar selbige. Ein anderes Boot hat auch
einen kleinen Heilbutt gefangen, uns war es nicht vergönnt. Gegen Mittag frischte der Wind auf und wir fuhren mehr
unter Land. Wir probierten es noch mal around "Dulla" , hatten hier aber wenig Erfolg. Am frühen Nachmitag liessen wir es gut sein
und beendeten unsere Angelwoche. Angelzeug und Boot gereinigt, zusammen gepackt, die letzten Fische filetiert und schon
war die Woche wieder rum. Am Nachmittag haben wir den Dorfkonsum mit unseren leeren Flaschen beglücken dürfen, allet prima.
Vor dem Essen bin ich noch mal wandern gegangen, auf der anderen Seite der Bucht gab es einen kleinen Bergsee.
Die Fliegenrute habe ich aber nicht mitgenommen, war auch faul, habs nur am ersten Tag mal probiert.
Nach dem Essen mit dem Vemieter den Bootsprit abgerechnet und schon mal das Gros gepackt. Der Restabend klang
mit Doppelkopf aus.

  
Freitag
06:00 Aufstehen Frühstück Packen
07:45 Abfahrt, viel zu früh, nach 5 min. sind wir schon an der Fähre. So sind wir aber die ersten und kommen auf alle Fälle mit.
Um 08:15 verlassen wir unsere Insel, wir beschliessen zurück die E6 zu fahren über das wunderbare Dovrefjell. Die Hochebene
hat meiner Meinung nach grade im Frühjahr wenn linkn und rechts noch Schnee liegt, die Seen noch zugefroren sind, die schönsten
Reize. In Dombas machen wir Pause, schauen nach Mitbringseln. An der Tanke treffen wir ein paar wunderschöne "Raubtiere" .
Heute ist der erste wirklich richtig warme Tag in Norge, selbst hier in 900 m Höhe sind 14°C, gen Oslo sind bis zu 20 Grad.
Gemütlich verlassen wir Norge, in Helsingborg kommen wir grad so als vorletztes Auto auf die Fähre. Kurz nach 5 sind wir schon
in Gedser, dösen hier noch ein wenig im Auto. Auch heute wunderbares Wetter, man kann von Gedser aus den Kühlturm
vom Kraftwerk in Rostock sehen. Auf der Fähre wieder bestens gefrühstückt, Einfahrt in Rostock. Der letzte Kanten bis Berlin
ist dann immer das schlimmste Stück, Jörg erbarmt sich.
  
  
Nun ist sie endgültig vorbei, unsere alljährliche Männerwoche. Viel zu schnell wie immer, aber schön. Mit der Unterkunft und der
Lektion "Straßenbau" war es diesmal nicht so ruhig, aber das schöne Wetter hat uns entschädigt. Die Jungens sind ja auch irgendwann
mit bauen fertig(inclusive der Brücke) und spätestens dann ist das eine "Top Destination" .
Mal sehen, wo es nächstes Jahr hingeht, auf alle Fälle später. Anfang Mai ist doch (auch laut Vermieter) 3 Wochen zu früh.

 

 

 

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