Øksfjord 2015



Auch dieses Jahr wieder im schönen Öksfjord. Aber dieses Mal ist alles anders. Erstens wohnen wir dieses Jahr privat gegenüber in Tverrfjordbotn und zweitens wollte ich mal alleine in Ruhe meinen neuen kleinen Mondeo ausführen.
Was bietet sich da nicht besser an, als mal zum Öksfjord zu cruisen.
Die Anreise habe ich auf 4 Tage gestreckt. Schlafen konnte ich super im Auto , alleine war Platz genug. Campingkocher, Wasser alles dabei, sozusagen zum Wohnmobil mutiert. Bin So 24.05. in Berlin ganz entspannt 07:30 los Richtung Rostock-Gedser (die Jungs flogen am Mi danach). Die übliche Strecke E6, E4 und schon fast da.. Um 21 Uhr waren die ersten 1000 km schon abgerissen. Der erste Ritt ging bis hinter Sundsvall, dort irgendwo abgefahren und in einem kleinen Waldweg geparkt. Noch ein schönes Fresserchen und ein Einschlafbier, die Blase sorgt dann schon fürs Wecken. Morgens nen Kaffee gebraut, kleines Frühstück und weiter gings. Nächster Halt irgendwo auf der Hochebene noch vor Kautokeino. Man das fuhr sich echt spitze , AdaptivCruiseControl ist schon ne geile Erfindung. Auf der Autobahn nicht ganz so prickelnd , aber auf der Landstraße echt klasse. War schon bischen komisch so 250 km vorm Ziel zu übernachten, aber ich hatte ja nen Plan. Die Nacht da oben war arschkalt (25.Mai -2 °C). Das Auto kühlt doch schnell aus, Hab mal in der Nacht für ne Stunde den Motor laufen lassen, damit es auszuhalten ist. Morgens wieder Katzenwäsche, Zähne putzen, Frühstück - auf nach Alta. Hier angekommen vorm Rema 1000 im Zentrum das Auto geparkt und nun erst mal los ein Basecap ordern. Hatte doch schon auf dem Weg nach Rostock festgestellt, das ich meine Union-Mütze vergessen hatte, eigentlich das wichtigste Utensil! Überall gabs aber nur die üblichen Touristenmützen, in einem Angelladen fand ich dann aber doch noch eine zünftige, bezahlbare Mütze. Dann auch den Grundeinkauf an Lebensmitteln und Utensilien gemacht und auf zum Alta Museum. Deshalb bin ich ja so früh losgefahren, wollte endlich mal in dieses Museum. Sonst kommt man ja vor lauter Angeln und Feiern zu nichts.. Hier habe ich dann auch Thor begrüßt, mit dem ich mich verabredet hatte. Großes Hallo, haben einen Kaffee getrunken und ein wenig geplauscht. Er ist dann weiter unser Bier kaufen, das passte nämlich nicht mehr in mein Auto. Ich wollte ja noch eine Nacht im Auto verbringen. Habe mir dann in Ruhe das Museum angesehen und am frühen Nachmittag den Kafjord. Das Tirpitz-Museum war leider noch zu (Thor hat extra noch mit dem Besitzer telefoniert-der kennt wirklich jeden-aber dieser war noch in Südnorwegen). Danach ging es weiter an den Jökelfjord. Der kleine Parkplatz am Fjord war völlig unberührt, noch kein Mensch da-großartig. Und das Wetter, einfach nur geil. Überhaupt, seit ich in Berlin los bin, brauchte ich die Sonnenbrille nur im Museum absetzen.. Ach das war traumhaft, so ganz alleine am Fjord sitzen, mein Dosenfutter essend und Bierchen trinkend, die Sonne brannte vom Himmel und am Ende des Fjords leuchtete der Gletscher --> mein Ziel für morgen. Mittwoch morgen 05:00 der Wecker klingelt. Die Jungs zu Hause drehen sich sicher noch mal um, der Flieger geht erst Mittags. Ich aber frühstückte und wollte spätestens um 6 Uhr zu meiner Wanderung aufbrechen. Ziel war die Stelle, wo der Øksfjordjøkulen ab und zu mal etwas in den Fjord fallen lässt. Die Wanderung war one Way mit 3 Stunden angegeben. Die erste Hälfte des Weges war noch recht gut zu laufen und markiert. Es war Ebbe und große Teile des Weges führten am Ufer übers Geröll. Teil2 fast nur noch über Steine, Markierungen nur ab und zu, teils mühsam zu erkennen. Meine hohen festen Wanderschuhe waren schon fast grenzwertig, hätte man schon eher alpine Stiefel gebraucht. Aber meine Füße haben das nicht vermeidbare umknicken mehrmals ohne Schäden überstanden. Im Nachhinein betrachtet, war es ein ganz schönes Risiko. So früh in der Saison, kein Mensch da, nach der ersten halben Stunde Weg war auch das Netz weg und dann hinten im Fjord ne Verletzung.. Also Nachahmer, lieber zu zweit gehen! Ich bin aber nach 2,5 Stunden am Ende des Fjords ohne Blessuren angekommen und genoss den Anblick. Zur Belohnung kam dann auch gleich mit lautem Grollen eine kleine Eislawine herab. Nach einem Stündchen inne halten, ging es den gleichen Weg zurück. Puh , hin und zurück 5 Stunden reine Laufzeit, davon ca. 3,5 über Geröll, ich war fertig.. Aber ich glaube es hat sich gelohnt!
Auf dem Parkplatz fand ich dann 2 dt. Womos vor. Natürlich wurde ich gleich mit Fragen gelöchert.. Nach kurzer Erholungsphase mit Gry telefoniert (unsere Chefin für die nächsten 10 Tage :-) ) und mich mit der 16:00 Uhr Fähre angekündigt. Auf nach Öksfjord . Unterwegs noch Einheimischen begegnet.. Nach kurzem Check der Fährzeiten noch schnell zum Hafen am "Mixed Grill"(dieses Jahr wieder neue Besetzung) was essen. Nach kurzer Überfahrt (immer noch bei geilstem Wetter) im Haus angekommen und Gry nebst Sohn begrüßt. Hauseinweisung, mir das beste Zimmer gesucht und erst mal unter die Dusche- das tat not. Schon mal ausgepackt und auf die Jungs gewartet und nebenbei noch ne Mütze Schlaf genommen . Die anderen holte Thor ja in Alta ab , kamen dann so um 01:00 an. Jetzt konnte die Hatz beginnen . Haus und Ort sind ne Wucht, immer Zaungäste vor Ort Jetzt folgten 8 Tage Angeln, Essen, Party und Schlafen . Jegliches Zeigefühl war wie immer nach dem ersten Tag verschwunden. Das Fischen war dieses Jahr etwas mühsamer, mehrere Versuche im tiefen Wasser unsere Erfolge vom letzen Jahr zu wiederholen, blieben erfolglos. So haben wir dieses Mal überwiegend mit leichtem Gerät im flachen gefischt. Aber diese Fischerei quasi auf Sicht macht auch unheimlich Spaß. So'n 12,5 kg Heilbutt beim beißen zuzuschauen und dann mit der leichten Rute zu drillen.. very geil. Tja die ganz großen blieben dieses Jahr im Wasser,. Hatten extra den Vollmond in die Mitte genommen, hat aber nichts genützt. Aber es war dieses Mal auch empfindlich kälter , überwiegend nur 2-9 °C . Nächstes Jahr sind wir einen Monat später da (Anfang Juli), mal sehen ob es besser geht. Zurück startete die Tour um 08:00 mit der ersten Fähre nach Öksfjord, die Jungs sind schon vorher mit dem Boot übergesetzt und mit Thor Richtung Alta unterwegs. Für die Rücktour hatte ich mir Narvik und Kiruna, um danach auf der E45 gen zu Hause zu cruisen, auf den Zettel geschrieben. Bin auch erst mal die E6 südwärts gefahren . Nach den ersten 150 km und dem ersten Pass auf 1200 m mit richtig Schnee oben und nur 2 Grad kamen mir beim Gedanken an meine Sommersliks erste Zweifel. Wenn man dann die E10 nach Kiruna nehmen will , ist es nach Narvik rein auch mal eben ein 40 km Abstecher oneway. So kam dann nach 200 km ein Schild und eine wunderbar neu gebaute Strasse E8 nach Finnland rein und ich bog ab. Nach 160 km erreicht man die E45, also rechts ab. Vorne aus dem Armaturenbrett schrie "Chantal" Tu es nicht, fahr weiter bis zur E4.. Nichts da ein Plan ist ein Plan! Also straßenmäßig ist es am Anfang ein geiles fahren. Schnurgrade Straße, man kann gefühlt 20..30 km grad aus schauen, kaum besiedelt, die Elche stehen am Rand und dazu Sonne satt. Später nach den ersten Ortsdurchfahrten wurde es doch zäher und nach so 4 Stunden in Jokkmokk den Polarkreis überquert , bog ich irgendwann links ab. Somit war ich später wieder auf der guten alten E4 und raste gen Berlin. Unterwegs irgendwo auf einem Rastplatz den Anker geschmissen und so 4-5 Stunden geratzt. Morgens um 04.00 4 Grad arschkalt , da hatte ich nicht mal Bock auf Kaffee kochen. Motor an und weiter . Noch lächerliche 1700 km, die fahre ich doch auf der halben Arschbacke ab. Nach Tankstellenkaffee und diversen Km, klitzekleinen Pausen zwischen Stockholm und Helsingborg habe ich mal die Zeit bzw. die Fähroptionen gepeilt. Hatte vorher nichts gebucht. Angedacht war so Trelleborg Rostock, aber so kurzfristig wollten die ganz schön Geld. Außerdem kann man zwar schön schlafen und kommt ausgeschlafen morgens in Rostock an. Aber irgendwie wollte ich jetzt nach Hause und auch den Fisch in Sicherheit bringen. Also auf nach Gedser, mit ein wenig mehr Gas als erlaubt (war in Dänemark schon mehr rasen) schaffte ich noch die 20Uhr nochwas Fähre . 22:00 Ankunft Rostock und zur besten Aschenputtelzeit in Berlin. War ein ganz schöner Ritt so alleine, hat aber auch tierisch Spaß gemacht. Der Fisch in meiner Styro Box mit 5cm Wandstärke war nach den 40h noch komplett tief gefroren. Nächstes Jahr dann wieder mit dem Flieger..
Aber auch 2017 ist schon in Planung, da wollen wir zu zweit fahren und hinzu Polen, Litauen, Lettland, Estland durchfahren, Fähre Tallin Helsinki und mit kleinen Angelstops Finnland durchfahren. wenns man nur schon so weit wär..

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