Mittwoch/Donnerstag 26./27.04.06 Endlich war es soweit, wir brachen auf nach Smöla.
Konnten nun endlich unseren Gutschein für eine Woche Smöla für 2 Personen,
den ich ja schon beim 2.Norwegentreffen gewann, einlösen.
Mit meinem Sohn Sebastian machte ich mich 07:45 auf den Weg.
Um 11:00 haben wir uns in Rostock nach Gedser eingeschifft, 15:00 nach Helsinggör übergesetzt.
Gegen 21:00 waren wir schon in Oslo und gegen 00:30 haben wir auf der 3 rechts Statoil Tankstelle
mit großem Parkplatz ein wenig die Augen geschlosssen. Arschkalt -3°C. Morgens um kurz nach 5 Uhr
sind wir weiter gedüst. Jetzt im Morgengrauen sieht man erst, das hier eigentlich noch Winter ist.
Auf den Schattenseiten alles noch tief verschneit, teilweise geht die Temperatur auf -5 runter.
Wunderbare Landschaften bei tadellosem Sonnenschein.

  
Nach den letzten Kilometern und 2 Fähren um 13:00 Ankunft in Steinsöya.
Begrüßung und gleich auch Einweisung durch Rolf. Nach kurzer Aklimatisierung Rute raus und
noch ein paar Uferstellen abgeklappert, ein kleiner Tangdorsch machte uns Hoffnung auf mehr.

Freitag 28.04.06 Nach der anstrengenden Anfahrtsnacht gleich noch eine kurze hinterher,
um 04:45 klingelt der Wecker 05:30 Frühstück. Pünktlich um 06:00 steht Reidulf mit dem Kutter vor der
Anlage. Die Sonne scheint, aber es weht ein kalter Wind, Gott sei Dank nicht so stark. Es reicht aber, um
meinen Magen, der ein halbes Jahr nicht mehr auf dem Meer war, fast umzudrehen. Gott sei dank habe ich mir
diesmal ein paar Reisekaugummies eingesteckt, die helfen sofort. Nach 2 Stunden hat mein Körper dann seinen
Widerstand aufgegeben und ich konnte mich aufs Angeln konzentrieren und wieder sprechen.
Neben uns sind noch Andre und Olaf sowie Juri und Eduard mit von der Partie, die anderen Gäste
die noch da waren. Sie waren alle schon mehrmls hier, Andre+Olaf wohl schon zum 7. Mal.
Unser Kapitän Reidulf ist ein uriger "Eingeborener", der wohl mit dem Meer verwachsen ist.
Er ist schon berentet und fährt noch zum Vergnügen(oder gegen Geld?) Touris zum Angeln.
Er ist noch super rüstig und seine dicken fleischigen Hände wissen es geschickt die Fische abzuhaken
oder auch mal eine Tüdelei zu lösen. Super hält er das Boot auf der Stelle, so das wir auf beiden Seiten
ohne großen Gewichtsmarathon angeln können. Wir fangen ein paar Dorsche, Seelachse, Lumben und Lengs, aber
keine Riesen. Einzig Olaf hat einen schönen strammen Schelli und einen 15Pf. Dickschädel.
Man hat trotz Sonnenschein den Eindruck, der Winter ist noch da und kämpft gegen den Frühling an.
Das hält die nächsten Tage auch noch an, erst ab Sonntag hat dann der Frühling gewonnen.
Am Abend fahren wir mit den anwesenden Handwerkern noch mal an die Brücke Ri. Fähre, wo
ein kleiner Straumen ist sowie an die Fischfabrik ein bischen "zocken". Brachte jeweils einen Dorsch.

  

Samstag 29.04.06 Ablauf wie gehabt Ausfahrt 06:00 (wegen der Tide) Diesmal mit Rolf himself und seinem Kutter,
Juri und Eduard sind noch mit dabei.Raus vor die Schären, nach mehreren erfolglosen Versuchen haben wir so bei 100m
eine gute Drift erwischt Lumb und Leng, keine Riesen aber immerhin.Sonst ist nichts zu fangen. Mittags fahren wir wieder rein,
Fisch filetiert, Suppe gegessen und dann mit Juri und Eduard wieder raus. Es ist deren letzter Tag und sie sind noch mal heiss.
Sind aber nur rumgeirrt und dabei auf ein paar Lumben gestossen. Auf der Heimfahrt noch einen Abschleppdienst geleistet und
schon war der Tag wieder rum.

  

Sonntag 30.04.06 Heute geht es mit Guide Odin raus. Ein "schwedischer Norweger", der an der 5. Sprache büffelt und nachdem er
wohl 10 Jahre mit Reidulf gefahren ist, die Gewässer um Smöla wie seine Westentasche kennt.
Gerade sind wir beim Dreibein (letzte Schäre-danach offenes Meer)angekommen, da kommt ein Anruf- in einigen Stunden kommt sein
Baby-also umgedreht und zurück. Andre und Olaf hatten sich uns mit dem anderen Boot angeschlossen und bleiben alleine draussen.
Am Angelzentrum haben wir Odin verabschiedet und alles Gute gewünscht.
Sind dann mit Dirk, einem Tischler der gerade noch ein paar Zimmer überholt und Werner, dem Haus+Hof Mechaniker, noch mal raus gefahren.
Bis abends wieder nur Lumbalarm. Plötzlich bei Sebastian beim Einkurbeln noch ein Quereinsteiger - Seelachs 11 Pfund
ein schöner Fisch. Ein versöhnlicher Tagesabschluss.

  

Montag 01.05.06 Heute Ausfahrt mit Kapitän Andre, Olaf war natürlich mit von der Partie. Alle zusammen auf dem Großen Kutter,
uns war es recht, so hatten wir wenigstens erfahrene Guide´s an Bord.
Wir haben innerhalb der Schären ein paar flache Stellen abgegrast, brachte aber ausser einem kleinen Dorsch, Schelli und Seelachs keinen
nennenswerten Erfolg. Also dann wieder zum Dreibein raus. Hier wieder nur Lumbalarm, weiter Ri. Leuchtturm -->Lumben, wir
die kleinen-Andre+Olaf die grossen. 2 andere Angler kamen noch vorbei, sagten us dort und dort stehen die Dorsche an
einem 30m Berg. Da unser Echolot gerade ein wenig rumzickte , haben wir die Stelle natürlich nicht gefunden.
Also noch ein paar Driften auf Lumb und irgendwann dann abgebrochen- Heimfahrt zum "Lumben das Fell über die Ohren ziehen".
Für Andre und Olaf war es der letzte Angeltag, Dienstag abends gings heim. Alles in allem waren sie sehr zufrieden.

  

Dienstag 02.05.06 Ab heute gibt es einen neuen Kapitän André, nämlich mich. Das erste Mal mit dem großen Kutter
immerhin 4,5 BRT, mir geht der Arsch auf Grundeis. Aber die Ausfahrt klappt und man gewöhnt sich schnell daran.
Raus zum Dreibein, lassen uns auf die offene See driften, 2 kl. Lengs + Lumben. Zwischenzeitlich frischt immer der Wind
mal auf und plötzlich sind die Kämme weiß. da wir nicht wissen, ob es länger anhält oder stärker wird, fahren wir
zwischen die Schären. Hier ist aber auch nichts los und als der Wind wieder auffrischt und wir unseren 70g Pilker
"Drachen steigen lassen", fahren wir rein.
Schnell filetiert und dann gehen wir noch ein wenig am Ufer angeln. Vorher sind wir noch mal schnell nach
Veiholmen gedüst, ein interessanter Erdenfleck(wahrscheinlich nur bei Schönwetter).
Richtung Fähre am zerfallenen Haus sind laut Rolf die besten Chancen für Fisch vom Ufer.
Ein herrliches Fleckchen Erde, wir sitzen am Ufer, gegenüber die schneebedeckten Berge,
die Sonne scheint, kein Zivilisationslärm, nur die Vögel zwitschern, da braucht man eigentlich keine Fische.
Trotzdem fängt Sebastian auf Grund mit Fischfetzen noch einen schönen 12 Pfund Dorsch.
Um 20:00 haben wir dann Schluss gemacht und sind zurück, damit wir Andre und Olaf noch verabschieden konnten.
Die sind heute abend schon los, sind nächsten Tag 14:00 von Oslo nach Kiel übergesetzt.

  

  

Mittwoch 03.05.06 Heute das erste Mal ein wenig eingetrübt, aber fast Ententeich. Wieder mit dem Kutter raus
Richtung Dreibein. Kurz vor der offenen See kommt da noch eine flache Stelle. Da haben wir die Gefährlichkeit
dieser Stellen das erste Mal mit eigenen Augen gesehen. Aus dem Nichts bauen sich plötzlich 4-5 m Brecher auf.
Sind die anderen Tage immer ziemlich dicht an dieser Stelle vorbei, heute aber nicht. Eigentlich kann man über diese
Stellen auch drüber fahren-nicht auszudenken was wäre wenn....(Stelle siehe Kartenausschnitt)
Nachdem wir an der Stelle schon vorbei waren, macht es plötzlich Peng. Die rote Ladeleuchte geht an--> Keilriemen gerissen.
Eigentlich nicht schlimm, der Diesel läuft ja auch ohne Batterie, aber die Pumpe der Seewasserkühlung wird ja
auch mit angetrieben. Da wir nicht wissen, wie lange es der Motor mit normalem Kühlwasser aushält, tuckern wir lieber wieder
zurück. In Anbetracht unseres gestrigen Erfolges beim "Landgang", beschliessen wir, uns wieder ans Ufer zu setzen.
Den ganzen Nachmittag bei flachem Wasser kein Zupfer- erst mit steigendem Wasser gab es ein paar Bisse, konnten
aber keinen verwerten. Und da war er unser "Schneidertag" . Aber nicht so schlimm, haben wir doch unseren letzten Tag
wieder mit der phänomenalen Natur verbracht.

  

  

Donnerstag 04.05.06 Da geht es schon wieder heim, 1 Woche ist einfach zu wenig.
Wie zum Hohn noch mal ein "Spiegel".
Verabschiedung von Rolf mit Auf Wiedersehen , Smöla ist zwar auf den ersten Blick karg, aber immer eine Reise wert.
Es ist eine wunderbar konzipierte Anlage, mit schönen 2 Bett Zimmern mit Bad/Dusche und einem richtigen Schrank.
Die Boote sind groß und stabil, der Gemeinschafts- und Essensraum ein Museum.
Ein sehr empfehlenswertes Ziel, in dem Angler voll auf ihre Kosten kommen.
In den vergangegen 7 Tagen hat auch der Frühling in Norge Einzug gehalten. War es bei der Anreise doch noch eher winterlich
sind jetzt die Flüsse aufgebrochen und die Birken spriessen. 09:00 Abfahrt 10:00 die Fähre genommen.
An der Fähre in Aresvika sahen wir dann noch das, was wir 6 Tage lang auf dem Meer vergeblich gesucht hatten.
Im aufgewühlten Heckwasser der stehenden Fähre tummelt sich ein Seelachsschwarm und die Dickschädel, die in
großer Zahl vertreten waren, lassen es sich schmecken. Die dicken Schwärme waren um Smöla leider noch weit draussen
und so blieb der Anblick von der Fähre und die Hoffnung auf Hitra (am 27.05.06). Durch den langen Winter verschiebt sich
alles irgendwie um 2-3 Wochen.
Sind dann zurück mal die E6 gefahren, sind auch schöne Landschaften zu sehen, auf dem Dovrefjell waren noch alle
Seen zugefroren. Meiner Meinung nach ist die Strecke über die 3 aber schöner und auch schneller.
Mit einer kurzen "Intensivschlafpause" sind wir dann 11:30 zu Hause über die Ziellinie gerollt.
Hoffentlich schaffe ich es in den nächsten 2,5 Wochen den fehlenden Schlaf nachzuholen, damit wir auch sicher nach Hitra kommen.

   

P.S. Eins noch, auch beim 6. Norgeabenteuer wieder keinen Elch gesehen.
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